

Was ist eigentlich Andragogik? Es ist ein Stück weit Grundlagenforschung, wenn wir uns heute einmal mit der Andragogik befassen.
Pädagogik meint eigentlich nur die Wissenschaft der Erziehung oder Unterweisung von Kindern und Jugendlichen, Andragogik hingegen bezeichnet die Erwachsenenbildung als Wissenschaft. 1833 hat der deutsche Pädagoge Alexander Kapp das Wort Andragogik eingeführt.
Die theoretischen Ursprünge reichen jedoch bis in die griechische Antike zurück. In der heutigen Zeit werden Andragogik, Erwachsenenbildung und Weiterbildung fast synonym verwendet, auch wenn der erste Begriff eher theoretischer und die anderen beiden Begriffe eher praktischer Natur sind.
Einen besonderen Einfluss auf die Theorie der Erwachsenenbildung hatte der amerikanische Pädagoge Malcolm Shepherd Knowles (1913 - 1997), der zur breiteren Bekanntheit des Begriffs entscheidend beitrug. Malcolm Knowles zufolge ist Andragogik die Kunst und Wissenschaft der Erwachsenenbildung als solche. Daher bezeichnete er jede Form von Erwachsenenbildung als Andragogik.
1980 veröffentlichte Knowles 4 Annahmen über die Art und Weise von Lernenden im Erwachsenenalter. Diese Annahmen sollten den Unterschied zu Lernenden im Kindesalter verdeutlichen. Eine 5. Annahme kam 1984 dazu. Hier findest du die 5 Annahmen:
Darüber hinaus entwickelte Malcolm Knowles 4 Prinzipien der Andragogik:
Die Theorie der Andragogik lässt sich auf die (Weiter-)Bildung mit digitalen Möglichkeiten sehr gut anwenden.

Es war schon Knowles selbst, der 1984 ein Beispiel für die Anwendung seiner andragogischen Prinzipien auf die Entwicklung von Lerneinheiten am Computer gab:
Du siehst also, dass sich die Prinzipien, welche die Andragogik für das Erlernen neuen Wissens bei Erwachsenen, besonders für eLearning eignen. In Online-Kursen haben die Lernenden die Möglichkeit, selbstbestimmt und problemorientiert zu lernen. Lernakademien bestehend aus zahlreichen Kursen und Lernpfaden in Unternehmen sind Andragogik in der Praxis: sie bieten verschiedene Inhalte, motivieren zum selbst lernen und sind zielgerichtet. Ob Pflichtunterweisungen, Soft Skills oder die Fähigkeit eine bestimmte Software oder Maschine zu bedienen, in Lernakademien finden sich die wichtigsten Themen wider.
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