

Der Markt ist voll von Anbietern in der Kategorie Lernmanagementsysteme (LMS) oder digitale Lernplattform. Vor der Entscheidung für ein LMS im Unternehmen ist die Klarheit über die Art der Plattform unerlässlich, um den passenden langfristigen Partner für die Zukunft des Lernens in Ihrem Unternehmen zu finden. Langfristigkeit ist ein wichtiger Punkt, da das LMS nicht nur für kurzfristige Lerneinheiten steht, sondern darüber hinaus als zentrale Wissensdatenbank dient. Diese Entscheidung hängt vor allem von der geplanten Nutzung, sowie den benötigten Lerninhalten ab. Besonders die Frage, ob fertige Lerninhalte eingekauft oder auch eigene Inhalte mittels Autorentool selbst erstellt werden müssen, ist zentral für diese Entscheidung. Grundsätzlich unterscheiden sich 4 Formen.
MOOCs sind Lernplattformen, welche bestehende Kurse anbieten. MOOCs sind oft auf eine breite Zielgruppe gestreut und werden auch privat von Lernenden genutzt. Hierzu zählen Udemy, Coursera oder LinkedIn Learning im Unternehmenskontext.
Vorteile für die Unternehmensnutzung: Sofort verfügbare Inhalte, oft kostengünstig, teilweise mit Zertifizierung. Großes Angebot an Lerninhalten zu den verschiedensten Themen.
Nachteile für die Unternehmensnutzung: Keine oder wenig Nachvollziehbarkeit über die Lernleistung und Kursqualität, keine individualisierbaren oder unternehmensspezifischen Inhalte.
Frei verfügbare Lernmanagementsysteme, die individuell angepasst und gehostet werden können. Beispiele sind Moodle oder Open EdX.
Vorteile für Unternehmensnutzung: Ein Open-Source Lernmanagementsystem ist fast komplett individualisierbar.
Nachteile für Unternehmensnutzung: Es ist ein hoher Grad an technischer Expertise notwendig. Was an Lizenzgebühren gespart wird, hebt sich durch Entwicklerkosten für die Einrichtung und weitere Entwicklung auf. Die Nutzung ist nicht intuitiv und nicht für Anfänger geeignet.
Online gehostete LMS oder digitale Lernplattformen, welche keine lokale Installation benötigen. elearnio ist Beispiel für ein cloud-basiertes LMS.
Vorteile für die Unternehmensnutzung: Hohe Nutzerfreundlichkeit, sofort einsetzbar ohne Entwicklungsaufwand oder lange Implementierungsphasen, immer aktuell und sicher. Spezialisiert auf Lernen, enthalten die meisten cloud-basierten Systeme eine hohe Anzahl an Features wie Gamification, Autorentools, KI-unterstützte Contenterstellung, Berichterstattung und die Möglichkeit multimediale Lerninhalte zu erstellen oder zu Standardformate wie SCORM und LTI zu importieren.
Nachteile für die Unternehmensnutzung: Nicht alle cloud-basierten LMS bieten umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten an das Unternehmensbranding. Die Features der cloud-basierten LMS unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter, daher ist ein gründlicher Anbietervergleich geboten.
Integrierte Systeme, die Personalverwaltung und Lernen in einer Plattform vereinen. Ein Beispiel ist SAP SuccessFactors, das sowohl HR-Funktionen als auch eine eigene Lernplattform bietet.
Vorteile für die Unternehmensnutzung: Einheitliche Datenbasis für HR und Learning, automatisierte Zuordnung von Lerninhalten basierend auf Mitarbeiterrollen oder -zielen, gute Integration in bestehende HR-Prozesse.
Nachteile für die Unternehmensnutzung: Hohe Komplexität und teilweise aufwendige Implementierung, Lernfunktionen oft weniger flexibel als bei spezialisierten LMS-Lösungen. Die Einführung eines Komplettsystems bedeutet ein langfristiges Gebundensein an einen Anbieter. Anbindungen an spezialisierte Anbieter sind oft nicht gegeben.
Eine Lernmanagementsystem im Unternehmen ist als Bestandteil der Unternehmensstrategie zu betrachten. Vor allem deswegen muss die Entscheidung für solch ein System wohl überlegt und gut geplant sein. Die Einführung einer Lernplattform ist kein simples Projekt, sondern ein Vorhaben, das mehrere Abteilungen betrifft: HR, Management, IT, die verschiedenen Abteilungen, ggf. den Einkauf, die Rechtsabteilung. Es empfiehlt sich bereits zu Beginn ein interdisziplinäres Projektteam zusammenzustellen. Das stellt eine Akzeptanz im gesamten Unternehmen von Anfang an sicher.
Außerdem sollten Sie technische Integration in bestehende Systeme und den Datenschutz nicht unterschätzen. Die Kompatibilität mit bestehender HR-Software und Kommunikationssystemen sollte geprüft werden. Serverstandort und DSGVO-Konformität sind je nach Art des Lernmanagementsystems Ihrer Wahl wichtige Punkte, die Sie unbedingt prüfen sollten.
Einer der entscheidenden Schritt bei der Auswahl einer Lernplattform ist die Bedarfsanalyse. Wie sieht die Lernstruktur in Ihrem Unternehmen aktuell aus? Legen Sie zeitig fest, ob Sie Inhalte zukaufen, selbst erstellen oder beides kombinieren wollen. Selbst wenn Sie Inhalte einkaufen, kann ein integriertes Autorentool ein großer Vorteil sein – denn damit lassen sich eigene Kurse schnell ergänzen, aktualisieren und an unternehmensspezifische Anforderungen anpassen.
Unser Buyer's Guide führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess zur für Sie und Ihr Unternehmen passenden Lernplattform am Beispiel eines Cloud-basierten Lernmanagementsystems!

